Vor kurzem war die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Katja Keul in der Anthropologischen Sammlung und in der Blumenbach-Sammlung der Universität Göttingen zu Besuch. Sie tauschte sich mit dem wissenschaftlichen Team des Forschungsprojekts “Sensible Provenienzen” aus. Prof. Regina Bendix, Dr. Birgit Großkopf, Dr. Holger Stoecker und Dr. Katharina Stötzel informierten die Staatsministerin, die von ihrer Büroleiterin Veronika Beutin begleitet wurde, über die Erfahrungen, die sie in der gemeinsamen Forschung mit Fellows aus Hawaii, Kamerun, Tansania, Neuseeland und Palau in Fragen der Provenienzforschung und der Rückgabe von Human Remains an die Herkunftsgesellschaften gewonnen haben.
Die Staatsministerin sagte, “die Human Remains in deutschen Sammlungen zwingen uns dazu, dass wir die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte angehen”. In den letzten zwei Jahren sei sie vermehrt bei Reisen im Globalen Süden mit Rückfragen von Nachfahren aus betroffenen Herkunftsgesellschaften konfrontiert worden. Im Juli reist die Staatsministerin nach Samoa, auf die Salomon Islands und nach Papua Neuguinea, wo sie jeweils mit offiziellen Vertreter*innen über die Restitution von Human Remains sprechen wird.
Im Rahmen des von der VolkswagenStiftung finanzierten Projekts “Sensible Provenienzen”, konnten seit 2022 Human Remains aus den beiden Göttinger Sammlungen an Hawaii, Neuseeland und Palau zurückgegeben werden. Das Projekt ist vor kurzem zu Ende gegangen. Es gibt aktuell ein Nachfolgeprojekt zusammen mit dem MARKK Hamburg, in dem es um die geplante Rückgabe von Human Remains aus Australien, Tansania, Namibia, Samoa, den Marshall Inseln und Nauru geht.
Fotos: Martin Liebetruth